Enttäuschende Zwischenbilanz für die steuerliche Forschungszulage

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Insbesondere KMU kritisieren: Zu bürokratisch, zu langsame Bearbeitung und keine erkennbaren Vorteile gegenüber direkter Projektförderung

Große Wirtschaftsverbände, Ökonomen, Innovationsforscher und die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) forderten über viele Jahre die Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung. Entgegen der Warnungen zahlreicher Akteure der Wirtschaftsforschung (z. B. das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung DIW) und der mittelständischen Forschungsförderung (z. B. die F.O.M. und die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen AiF), die steuerliche Forschungsförderung begünstige vor allem große Unternehmen, trat das Forschungszulagengesetz (FZulG) am 1. Januar 2020 in Kraft. Bis zu 90.000 Anträge pro Jahr wurden erwartet, doch nur etwa 5.000 Anträge pro Jahr werden eingereicht.

Die am 6. September 2022 im Handelsblatt veröffentlichten Ergebnisse einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) unter 600 Unternehmen bestätigte, dass die Nachfrage nach der steuerlichen Forschungszulage und damit die erhofften positiven Effekte ihrer Einführung bisher weit hinter den hohen Erwartungen zurückbleibt.

Prof. Dr. Uwe Cantner, Vorsitzender der EFI-Kommission, erhoffte sich von der Einführung der Forschungszulage, "dass die Förderung viele Unternehmen, die bisher gar nicht innovativ waren, erstmals dazu bringt, etwas Neues zu wagen." Diese Hoffnung hat sich bisher nicht erfüllt. Nur drei Viertel der befragten Unternehmen mit 500 oder mehr Beschäftigten und weniger als 40 % der Kleinunternehmen (mit weniger als 50 Beschäftigten) kennt die Forschungszulage überhaupt,

Den, der rechnen kann, verwundert das geringe Interesse der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) nicht. Rund 70 % der Unternehmen in Deutschland haben weniger als 25 Beschäftigte und selten eine Forschungsabteilung mit mehr als sechs Ingenieuren, deren Größe ausreichte, um sich in ausreichendem Maße Lohnkosten der Forscher anrechnen zu lassen, damit mit der Forschungszulage wiederum ein kleines Forschungsprojekt finanziert werden könnte. Auf diesen Zusammenhang zwischen Unternehmensgröße und FuE-Anreiz-Effektivität hatte die mit SPECTARIS kooperierende Forschungsvereinigung F.O.M. auch vor Inkrafttretens des Forschungszulagengesetzes schon hingewiesen (z. B. Nachrichtenartikel vom 12.11.2019).

Laut der DIHK-Umfrage beklagt fast jedes zweite Unternehmen, das bereits einen Förderantrag gestellt hat, über den hohen bürokratischen Aufwand deszweistufigen Antragsverfahrens und ein Drittel der Befragten gab die Bürokratie als Grund für die Zurückhaltung bei der Nutzung des neuen Förderinstrumentes an. Etwa 25 % gaben an, nicht genau zu wissen, welche Ausgaben für die Entwicklung neuer Produkte oder Verfahren überhaupt förderwürdig seien. Unternehmen, die es sich leisten können, beauftragen daher teilweise ein Beratungsunternehmen für die Einholung der Bescheinigung, dass die geplanten Ausgaben förderfähig sind.

Vorschläge der Unternehmen zur Verbesserung des Förderinstruments zeigen, dass diese die notwendigen statistischen Angaben und die Nachweispflichten zu umfangreich finden und die Bearbeitungszeiten in den Bescheinigungsstellen um im Finanzamt als zu langsam empfunden werden.

Zudem äußerten die Unternehmen ihre Unsicherheit darüber, ob beziehungsweise welche Vorteile für sie in der Nutzung der Forschungszulage gegenüber einer Nutzung der bewährten direkten Projektförderung des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK) lägen, z. B. die der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) oder die des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM). Aufgrund dieser Unsicherheit und weil nicht beide Förderungen für dieselben Forschungsvorhaben parallel genutzt werden dürfen, verzichteten viele auf die steuerliche Forschungszulage.

Dass ausgerechnet die beiden genannten, von der Industrie und in Evaluationen immer wieder hochgelobten BMWK-Projektförderprogramme nicht weiterentwickelt, sondern scheinbar immer neue Hürden ersonnen werden, ist vielen unverständlich. So wurde beispielsweise die Möglichkeit zur ZIM-Antragseinreichung im Oktober letzten Jahres von einem Tag auf den anderen wegen zu vieler angestauter Anträge ausgesetzt und erst nach fast zehn Monaten im August diesen Jahres wieder geöffnet. Die Frage, ob damit nicht Unternehmen zur steuerlichen Forschungsförderung 'getrieben' werden sollten, sei zumindest erlaubt.

Auch die Zukunft des IGF-Programms ist zur Zeit mehr als ungewiss: Nicht nur, dass das Förderbudget bei gleichzeitigem Anstieg der Antragszahlen seit Jahren immer weiter zurückgefahren wird und das Programm dadurch von einem Instrument für die gesamte Industriebreite Deutschlands zu einem Exzellenz-Förderprogramm zu mutieren droht - auch die jahrzehntelange Betreibung durch die AiF e. V. wurde im Juni 2022 zu Ende 2023 gekündigt. Die Projektträgerschaft soll nun ausgeschrieben werden. Welche Rolle das Netzwerk von rund 100 branchennahen Forschungsvereinigungen, meist mit Kooperationen zu Industrieverbänden, danach noch hat, bleibt offen für Spekulationen.

Was bleibt also? Zurück bleibt ein Deutschland mit weiterhin sinkenden Ausgaben für Forschung und Entwicklung, in jeder Hinsicht.

Stimmen unserer Mitglieder

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Mit SPECTARIS haben wir einen Partner an der Seite, der die Interessen unseres Unternehmens sowie der Photonik Industrie in Deutschland und darüber hinaus vertritt. Wir profitieren von der exzellenten fachlichen Expertise in den Fachveranstaltungen und bringen gern unser Wissen ein. Das hohe Engagement der SPECTARIS Mitarbeiter ist vorbildlich und unterstützt das Netzwerk nachhaltig.


Simon Schwinger, Jabil Optics Germany GmbH


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Der deutsche Hightech-Mittelstand, zu dem auch wir gehören, hat mit SPECTARIS einen leistungsstarken Industrieverband, der die Interessen der Mitgliedsunternehmen bündelt, diese gegenüber der Politik vertritt und aktives Branchenmarketing im In- und Ausland betreibt. Wir engagieren uns in den Fachverbänden Photonik und Medizintechnik, bringen unsere Interessen und unser Know-how aktiv ein und nutzen die Netzwerkmöglichkeiten sowie die verschiedenen Serviceangebote (Seminare, Branchendaten) von SPECTARIS.


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Wir profitieren von dem starken Netzwerk, der fachlichen Expertise und den brandaktuellen Informationen, die SPECTARIS ihren Mitgliedern zur Verfügung stellt. Ob Veranstaltungen, Fachgruppen-Treffen oder Seminare – alles auf höchstem Niveau und an den Bedürfnissen der Mitglieder orientiert.


Michael Kneier, VP Sales und Marketing, eagleyard Photonics GmbH


Wir sind sowohl Speziallichtquellenhersteller als auch Lösungsanbieter.

Wir sind sowohl Speziallichtquellenhersteller als auch Lösungsanbieter. Dabei decken wir die technisch nutzbaren Wellenlängen des nicht sichtbaren Lichtspektrums ab. Es ist wichtig zu zeigen, wozu Speziallichtquellen genutzt werden können und welche Innovationen in Zukunft mit technischen Lichtquellen möglich sind. Eine Veranstaltung wie der Internationale Tag des Lichts schafft eine Brücke, um mit Anwendern zu kommunizieren.


Dr. Christian Pels, Senior Vice President, Global Head of Innovation Heraeus Noblelight


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Im Jahrhundert der Photonik schätzt laservision als mittelständischer Hersteller von Laserschutzprodukten für den internationalen Markt besonders die aktive Interessensvertretung und Wissensvermittlung in einem sich weltweit zunehmend dynamischer entwickelnden politischen und ökonomischem Umfeld. Die Mitgliedschaft in einem starken Verband mit den Möglichkeiten eines engen Dialogs speziell innerhalb unseres Fachverbandes Photonik unterstützt unser erfolgreiches Wachstum in der Schlüsseltechnologie Optik.


Dirk Breitenberger, Geschäftsführer Laservision GmbH & Co. KG


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Dr. Thomas Weber, Vorstand TOPTICA Photonics AG


In den über 20 Jahren meiner Mitarbeit im Arbeitskreis Exportkontrolle, Zoll und Außenhandelspraxis hat SPECTARIS eine beeindruckende, äußerst positive Entwicklung genommen.

Das trifft auch auf den Arbeitskreis zu, wir sind nicht nur Ansprechpartner für die Unternehmen sondern auch Interessenvertreter für die Unternehmen auf den Gebieten Exportkontrolle, Zoll und Außenhandelspraxis. Das drückt sich auch darin aus, dass die Kontakte u. a. zum Auswärtigen Amt, zum Wirtschaftsministerium, zum BAFA, verschiedenen Organisationen und auch Botschaften im Laufe der letzten Jahre immer enger geworden sind und SPECTARIS als eigenständiger Vertreter der Mitgliedsunternehmen ernst genommen und akzeptiert wird. SPECTARIS hat als Interessenvertreter der Mitgliedsunternehmen in der Welt der Exportkontrolle, des Zolls und der Außenhandelspraxis einen Namen und wird in der Community geachtet auf Grund der Sach- und Fachkenntnis.


Iris Eckert, SPECTARIS Senior Expert


Nationale Interessensvertretung rückt Branche in den Fokus

Laser Components profitiert auf ganz unterschiedlichen Ebenen von dem Industrieverband. Als Unternehmen schätzen wir den übergreifenden Informationsaustausch in den Arbeitskreisen – egal ob Personalwesen, Marketing oder Exportkontrolle, Zoll und Außenhandelspraxis. Für unsere Branche ist Spectaris außerdem ein politisches Sprachrohr – so steht der Fachverband Photonik nicht nur im ständigen Austausch mit den Ministerien BMWi und BMBF sondern informiert auch über europäische Initiativen.


Patrick Paul, Geschäftsführer LASER COMPONENTS GmbH


Dabei bietet die Mitarbeit in Verbänden wie SPECTARIS eine wichtige Plattform sich auszutauschen, weiterzubilden, Brancheninteressen zu vertreten und über aktuelle, die Industrie betreffende Entwicklungen informiert zu bleiben.

Wir bei Edmund Optics widmen bereits seit mehr als 75 Jahren all unsere Kraft und Passion der Entwicklung von Optik und dem Angebot eines außergewöhnlichen Services für Kunden und Partner. Mit dem größten Lagerbestand an sofort verfügbaren Optiken bieten wir Produkte, die die Anwendungen von morgen ermöglichen. Dabei bietet die Mitarbeit in Verbänden wie SPECTARIS eine wichtige Plattform sich auszutauschen, weiterzubilden, Brancheninteressen zu vertreten und über aktuelle, die Industrie betreffende Entwicklungen informiert zu bleiben. Hier hat sich unsere Mitgliedschaft bei SPECTARIS stets als sehr hilfreich erwiesen.


Agnes Hübscher, Marketing Director Europe, Edmund Optics GmbH


Der Verband bietet perfekt auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene Angebote.

Unser Branchenverband SPECTARIS ist ein starkes Sprachrohr für die Interessen mittelständischer, inhabergeführter Unternehmen wie wir. Genauso wichtig ist es uns, dass der Verband eine Plattform für einen offenen Dialog unter den Mitgliedsfirmen ermöglicht und perfekt auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene Angebote wie Branchenreports oder thematisch auf den Punkt gebrachte Veranstaltungen anbietet.


Geschäftsführende Gesellschafter Jüke Systemtechnik GmbH, Martin Hovestadt (links) und Heinrich Jürgens (rechts)


Sprachrohr des innovativen Mittelstands

Im Jahrhundert des Photons braucht es eine ebenso starke wie reaktionsschnelle Interessenvertretung. Für uns, als Anbieter und Berater für die innovativsten Produkte des globalen Photonik-Marktes, ist diese Institution besonders wichtig. Wir wissen unsere Interessen (z.B. im Bereich Außenwirtschaft) in guten Händen und können uns auf das Wesentliche konzentrieren: unsere Kunden zufrieden zu stellen.


Andreas Börner, Geschäftsführer Laser 2000 GmbH


Teilen heißt hier multiplizieren!

SPECTARIS als Brancheninstitution ist für INGENERIC Botschafter und Multiplikator zugleich. Die Mitgliedschaft ermöglicht einen raschen Zugang zu Themenfeldern und Ansprechpartnern und bietet gleichzeitig einen Gestaltungsspielraum zur Kommunikation relevanter Themen. Als Teil dieser Gemeinschaft profitieren wir von ausgezeichnetem Know-how und persönlichen Kontakten.


Dr. Olaf Rübenach, Geschäftsführer der INGENERIC GmbH


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