Zahlen, Fakten & Publikationen

Die Augenoptikbranche in Deutschland zeigte sich auch 2024 als vergleichsweise krisenfeste und stabile Branche, obwohl die allgemeine Wirtschaftslage von Herausforderungen wie weiter hohen Energiekosten, gestiegenem Zinsniveau und einer geringen Konsumneigung geprägt war.

Während das Bruttoinlandsprodukt 2024 erneut um 0,2 Prozent schrumpfte, gelang der Branche ein wertmäßiges Umsatzwachstum von 3,1 Prozent.

Kennzahlen und Marktentwicklung

• Die deutsche augenoptische Industrie erzielte im Jahr 2024 einen Gesamtumsatz von 4,97 Milliarden Euro, was einem leichten Anstieg von 1,0  Prozent gegenüber 2023 entspricht.

• Der Gesamtumsatz der deutschen Augenoptiker lag im Jahr 2024 bei 6,98 Milliarden Euro (inkl. MwSt.). Das entspricht einem Zuwachs von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 7,4 Prozent gegenüber dem letzten "Normaljahr" 2019.

• Der Umsatz mit Brillen (Brillenoptikumsatz) erreichte 5,67 Milliarden Euro – das ist ein Plus von knapp 3,5 Prozent zum Vorjahr.

• Komplette Brillen wurden 2024 in einer Stückzahl von 12 Millionen verkauft. Allerdings sank die Menge im Vergleich zu 2023 um 1,5 Prozent.

• Der Kontaktlinsenmarkt inkl. Pflegemittel wuchs um 2,2 Prozent auf 618 Millionen Euro. Hier liegt der Online-Anteil mit 48 Prozent deutlich höher als bei Brillen, wo der Online-Anteil weiterhin nur 0,5 Prozent beträgt.

Marktstruktur und Branchentrends

• Die Zahl der stationären augenoptischen Fachgeschäfte nahm weiter ab und lag 2024 bei 10.820 (2023: 11.000).

• Die Konzentration im Markt schreitet fort: Die zehn größten augenoptischen Ketten vereinen inzwischen 54 Prozent des Branchenumsatzes auf sich. Ihre Zahl an Standorten stieg auf 2.687 – das sind knapp 25 Prozent aller Geschäfte.

• Immerhin sind noch rund 50,6 Prozent der Betriebe in Einkaufs- und Marketinggruppen organisiert, was ihnen bessere Konditionen und Unterstützung sichert.

Bedeutung und Perspektiven
Gutes Sehen bleibt zeitlos wichtig, unabhängig von Konsumtrends und wirtschaftlichen Schwankungen. Rund 90 Prozent der Sinneseindrücke des Menschen werden über die Augen aufgenommen – das unterstreicht die Relevanz der Branche. Der Bedarf an Korrektionshilfen bleibt hoch: Zwei Drittel der Deutschen tragen eine Brille, und im Bereich Kontaktlinsen besteht weiterhin Wachstumspotenzial, da der Anteil der Kontaktlinsenträger vergleichsweise gering ist.

Die Augenoptik bleibt somit eine unverzichtbare Branche, die in Zeiten des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandels Stabilität und Wachstum aufweist. Im Jahr 2024 konnte sie sich trotz Konsumzurückhaltung und strukturellem Wandel erneut behaupten – und bestätigt damit ihren Stellenwert für Lebensqualität und Versorgung der Bevölkerung.