Deutsche augenoptische Industrie blickt auf erfreuliches Exportgeschäft

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Die deutsche augenoptische Industrie hat ihren Umsatz im Jahr 2017 um 2,8 Prozent auf 4,44 Milliarden Euro gesteigert. Der Inlandsumsatz wuchs dabei um 2,1 Prozent auf 2,25 Milliarden Euro, der Auslandsumsatz um 3,5 Prozent auf 2,19 Milliarden Euro. 74 Prozent der Ausfuhren gingen in die europäischen Länder, 11 Prozent nach Nordamerika und 9 Prozent nach Asien. Die Exportquote der deutschen augenoptischen Industrie lag bei 49,3 Prozent. Erfreuliche Zuwachsraten gab es bei den Exporten in die USA sowie in die direkten deutschen Anrainerstaaten. Ein Brexit-Schatten lag bereits über den Ausfuhren nach Großbritannien, die 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr einbüßten. „In Summe sind wir seitens der deutschen augenoptischen Industrie zufrieden mit dem Jahr 2017 und den Erfolgen, die wir in einigen Kernmärkten erzielen konnten“, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Industrieverbandes SPECTARIS, Josef May, zum Start der internationalen Augenoptik-Leitmesse Opti, die vom 12. bis 14. Januar in München stattfindet. „Für 2018 sehen wir weitere Wachstumsmöglichkeiten – vorrangig in den etablierten Märkten Europas, darüber hinaus aber auch im Nahen Osten sowie in Russland.“
 
Insgesamt erwartet die deutsche augenoptische Industrie 2018 für den Inlandsmarkt ein Umsatzplus von erneut circa zwei Prozent, für das Exportgeschäft eines von rund drei Prozent. In Deutschland tragen 42,3 Millionen Menschen eine Brille. 3,3 Millionen Menschen tragen Kontaktlinsen. Gerade in der Altersklasse der 20- bis 29-Jährigen hat die Fehlsichtigkeit in den letzten sieben Jahren stark zugenommen (+ 23 %). Auf der Fachmesse Opti trifft sich eine Branche, die aufgrund der demographischen Entwicklung ein enormes Potenzial besitzt. Hinzu kommt ein hohes Maß an ungedecktem Bedarf in der Bevölkerung. In Teilen sieht diese unzureichend, unternimmt aber nichts dagegen. Ferner besitzen 10,4 Millionen Fehlsichtige trotz der Gefahren durch schädliches UV-Licht noch immer keine Sonnenbrille.
 
Im modischen Fokus stehen auch die Sportbrillen, die für die verschiedenen Sportarten sowohl individuellen Augenschutz als auch Sehkomfort bieten. Noch verzichten 15,2 Millionen fehlsichtige Sporttreibende auf eine passende Sportbrille und/oder Kontaktlinsen. Weiter auf dem Vormarsch sind zudem spezielle Brillengläser für Autofahrer, die dank innovativer Veredelungen das Blendungsempfinden reduzieren und die Sicht bei widrigen Lichterverhältnissen verbessern. Außerdem gewinnen Multifokal-Kontaktlinsen für Menschen ab circa 45 Jahren immer mehr an Bedeutung. Diese haben das System der Gleitsichtbrillengläser auf die Kontaktlinse übertragen und bieten vergleichbare fließende Übergänge vom Nah- zum Fernbereich.
 
Die Brillenmode 2018 ist geprägt von feiner Vielfalt sowie Mut zur Extravaganz. Bei den Brillenfassungen gibt es nahezu alles an Variationen, von dezent bis provokant. Abwechslung lautet die Ansage für alle. Brillen trumpfen mit Doppelrahmen auf, rund trifft auf eckig, Modemutige setzen sich sogar ein Sechs- oder Achteck ins Gesicht. Der neue Trend zur Zweifachfassung fällt aus dem Rahmen, es lebe die Individualität. Runde Gläser à la John Lennon kehren zurück. 2018 zählen zudem die auffälligen Brillengläser zu den Toptrends. Anders als damals sind sie heute gefertigt aus hautverträglichem Edelstahl oder superleichtem Titan, mal glänzend, mal matt, in Silber, Gold, Schwarz oder auch farbig. Je feiner die Fassung, desto edler die Wirkung – Hightech sei Dank. Außerdem wird nun der Evergreen Pilotenbrille ganzjährig getragen, nicht mehr nur als coole Sonnenbrille. Das Highlight sind leicht getönte Scheiben mit Farbverlauf.
 
Neben den Mode- und Produkttrends steht die Opti ganz im Zeichen der Digitalisierung. Alles was digital werden kann, wird digital werden. Es ist dabei nicht die Frage ob, sondern nur, wann. Mit der Herausforderung, dies so umzusetzen, dass es den größtmöglichen Nutzen für alle Beteiligten – insbesondere für alle Fehlsichtigen – stiftet, wird sich die Augenoptik in diesem Jahr intensiv beschäftigen.

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