Auf dem Photonik 4.0-Forum von SPECTARIS wagen Experten einen Ausblick auf künftige Entwicklungen / Förderpolitik muss Grundlagenwissen nutzbar machen
„Wir müssen dem Mittelstand einen einfachen Zugang zu Künstlicher Intelligenz legen. Das ist Aufgabe unseres Verbandes, das muss aber auch Aufgabe der Politik sein“, stellte der SPECTARIS-Geschäftsführer Jörg Mayer auf dem gemeinsamen Photonik 4.0-Forum des Industrieverbandes SPECTARIS und der Wissenschaftlichen Gesellschaft Lasertechnik e.V. (WLT) klar. „KI könnte ein besonderer Treiber sein, um maßgeschneiderte und schnellere Lasertechnologie zu ermöglichen.“ Auch Prof. Dr. Thomas Graf von der WLT/Universität Stuttgart ist sich sicher: „Unsere Vision der Digitalisierung kann nur umgesetzt werden, wenn wir Photonik und KI verbinden“. Und Florian Schild, Gründer und Geschäftsführer des Startups boot.AI betonte: „KI braucht die Photonik, beide Seiten können voneinander profitieren.“
Über 50 Teilnehmer erlebten auf dem Forum hochkarätige Referenten, die innovative Konzepte der Lasertechnik in der intelligenten Produktion präsentierten und einen Ausblick auf die Entwicklung der Laserbranche im Umfeld der umfassenden Digitalisierung von Fertigungsabläufen gaben. Dabei standen die Themenschwerpunkte Lasersysteme, Digitalisierung sowie Laseranwendungen im Mittelpunkt der Diskussionen.
Aber auch die Förderpolitik wurde eifrig diskutiert. „Die Photonik-Förderung der Bundesregierung war immens erfolgeich. Diese legte den Grundstein für die Laserzentren in ganz Deutschland“, sagte Klaus Löffler von der TRUMPF Lasertechnik GmbH. Und Graf ergänzte: „Das Grundlagenwissen ist da, es wäre schade, wenn wir dieses Potential nicht für die Industrie 4.0 nutzen würden. Deutschland muss eine Förderung finden, um das Knowhow für die digitalisierte Produktion zu stärken“. Florian Schild plädierte dafür, Synergien zu schaffen und den Fokus nicht nur auf Deutschland, sondern auf ganz Europa zu legen. Nur so könne man der Konkurrenz aus USA und China begegnen. Dass Lasertechnologie „Made in Germany“ weiterhin unangefochten ist, betonte Dr. Reiner Ramsayer von der Robert Bosch GmbH. „Wir setzen in unserem Unternehmen auf deutsche Laser“. In Sachen Zuverlässigkeit und Servicegarantien seien diese konkurrenzlos.
Ausruhen auf dem Erreichten sei allerdings keine Option. „Auch wenn Laser seit fast 60 Jahren im Einsatz sind, viele Anwendungen bedürfen noch vorwettberblicher Forschung. Nur wenn wir diese Potenziale im Rahmen einer ambitionierten Industrie- und Forschungsstrategie des Bundes erschließen, können wir weiter vorne mitspielen“, betonte Mayer am Ende der Veranstaltung.
Mehr Informationen unter: www.spectaris.de/photonik40