Branchenverband SPECTARIS erwartet 2021 fünfprozentige Umsatzsteigerung auf 36 Milliarden Euro / Bürokratieaufwand und steigende Rohstoffkosten belasten die Unternehmen / Weltleitmesse MEDICA startet in Kürz Anlässlich der Pressekonferenz zur MEDICA, der Weltleitmesse der Medizintechnikbranche, verkündete der Deutsche Industrieverband SPECTARIS die offiziellen unterjährigen Branchenzahlen. „Die deutsche Medizintechnikindustrie hat ihren Wachstumskurs in diesem Jahr zwar fortgesetzt. Steigende Rohstoff- und Logistikkosten, Lieferkettenstörungen und die Auswirkungen der europäischen Medizinprodukteverordnung (MDR) belasten aber zunehmend das Geschäft“, berichtete Marcus Kuhlmann, Leiter der Medizintechnik im Industrieverband SPECTARIS. Im Zeitraum Januar bis August 2021 lag der Umsatz der in Deutschland ansässigen Hersteller laut Statistischem Bundesamt um 8,2 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. Nahezu gleichermaßen wurde der Zuwachs dabei vom In- und Auslandsgeschäft getragen. Die Zahl der Beschäftigten legte um 1,2 Prozent zu.
Entsprechend der positiven Entwicklung in den ersten acht Monaten erwartet der Verband auch für das Gesamtjahr ein deutliches Plus der 1.450 Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten. „Für 2021 rechnen wir mit einem Branchenumsatz in der Größenordnung von 36 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung um rund fünf Prozent. Bei der Anzahl der Beschäftigten gehen wir von einem Wachstum um etwa 1,2 Prozent auf dann 154.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus“, erklärte Kuhlmann. Die Entwicklung auf dem deutschen Markt ist damit vergleichbar mit internationalen Erwartungen: So prognostiziert die Unternehmensberatung Frost & Sullivan für 2021 ein Wachstum des Weltmarktes für Medizintechnik in Höhe von mindestens 4,2, bestenfalls sogar 7,2 Prozent, ausgehend von 428 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020.
Auch im ersten Corona-Jahr 2020 erwirtschafteten die hiesigen Unternehmen laut Statistischem Bundesamt mit 34,25 Milliarden Euro einen um rund drei Prozent höheren Gesamtumsatz als noch 2019. Bei einer Exportquote von 66 Prozent betrug der Inlandsumsatz 11,72 Milliarden Euro, das Auslandsgeschäft lag bei 22,53 Milliarden Euro. Die Zahl der Beschäftigten stieg trotz Corona um 1,5 Prozent auf 152.000.
Die aktuell positive Umsatzentwicklung darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Branche vor enormen Herausforderungen steht. Der stetig zunehmende Zulassungs- und Bürokratieaufwand im Zusammenhang mit der neuen Medizinprodukteverordnung (MDR) bringt viele, vor allem kleinere Hersteller an ihre Belastungsgrenze und schadet der Innovationskraft der Branche massiv. Hinzu kommen deutliche gestiegene Kosten, etwa für Metalle oder andere Rohstoffe und Materialien, sowie Lieferketten- und Logistikstörungen. Die Erwartungen an die Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten sind laut Konjunkturumfrage des ifo-Instituts noch positiv, aber mit einem Punktwert von 20,6 auf dem niedrigsten Stand seit November 2020.
„Wir brauchen jetzt den Mut der Politik insbesondere in Brüssel, die Regulierung im Gesundheitswesen zu bremsen“, so Kuhlmann. „Regulierung ist in der Medizintechnik grundsätzlich richtig und wichtig, um Patienten- und Anwendersicherheit überall auf höchstem Niveau zu gewährleisten. Doch Regulierungen, die nicht hinreichend zu mehr Sicherheit beitragen, müssen kritisch hinterfragt und gegebenenfalls auch zurückgefahren werden. Ansonsten schwächen wir den Forschungs- und Innovationsstandort Europa und gefährden die Existenz vieler innovativer Unternehmen und die mittelständisch geprägte Struktur der Branche in Deutschland.“
Folglich erwartet der Verband im Jahr 2022 ein niedrigeres Umsatzplus als in diesem Jahr. Die weltweit alternde Bevölkerung, die zunehmenden Investitionen der Emerging Markets in ihre Gesundheitssysteme sowie die allgemein und allerorts steigende Bedeutung des Gutes „Gesundheit“ werden die bürokratischen Wachstumshemmnisse der Branche noch einmal kompensieren können. Bis 2025 prognostiziert Frost & Sullivan ein durchschnittliches jährliches Wachstum des globalen Medizintechnikmarktes um 6,3 Prozent. Die Teilhabe der deutschen Medizintechnik-Branche an diesem Potenzial wird jedoch zunehmend vom europäischen Rechtsrahmen und einem positiven Innovationsklima abhängen.
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