Neue Studie identifiziert Photonik als eine der zukunftsweisendsten Branchen bis 2040
Die Photonik zählt zu den zentralen Zukunftsbranchen der deutschen Wirtschaft. Dies zeigt eine aktuelle Studie der FutureManagementGroup, die in Kooperation mit dem Deutschen Industrieverband SPECTARIS entstanden ist. Die Untersuchung analysierte 25 Industriezweige hinsichtlich zentraler Zukunftstrends bis 2040 und ermittelte ein Branchenranking der zehn Industrien mit dem größten Zukunftspotenzial. Die übergreifende Branche Optik und Photonik, wurde dabei auf Platz 6 eingeordnet.
Zukunftstechnologien: Photonik als Treiber für Innovation und Nachhaltigkeit
- Photonische Hochgeschwindigkeitskommunikation: Der Ausbau von 5G- und später 6G-Netzwerken steigert die Bedeutung photonischer Technologien für die optische Datenübertragung.
- Photonik als Enabler der Quantentechnologie: Photonische Komponenten werden eine Schlüsselrolle bei der Industrialisierung von Quantentechnologien spielen.
- KI-gestützte Produktionsprozesse: Künstliche Intelligenz optimiert die Entwicklung und Fertigung photonischer Technologien.
- „Optische Fabrik“ als Zukunftsmodell: Hochautomatisierte Fertigungsprozesse mit Laser- und Sensortechnologien steigern Effizienz und Präzision.
- Biophotonik für die Medizintechnik: Lichtbasierte Diagnosen und Therapien verbessern Früherkennung und Behandlungsmöglichkeiten.
- Photonische Lösungen für autonome Systeme: Optische Sensoren und Lasertechnologien sind essenziell für Robotik und selbstfahrende Fahrzeuge.
Wachstumschancen und neue Geschäftsmodelle
- Optische Chips für Hochleistungsrechenzentren: Photonic Integrated Circuits (PICs) ermöglichen effizientere Rechenzentren und stärken die KI-Industrie.
- Photonik für nachhaltige Produktion: Hochpräzise Energie- und Materialsteuerung reduziert Ressourcenverbrauch.
- Photonische Lösungen für die Landwirtschaft: Optische Sensorik verbessert Precision Farming durch ressourcenschonende Bewirtschaftung.
- Photonische Recyclingverfahren: Neue Technologien ermöglichen effizientere Materialtrennung und Wiederverwertung.
Herausforderungen: Abhängigkeiten, Fachkräftemangel und Regulierung
- Marktabhängigkeit von großen Technologieunternehmen: KI-gestützte Plattformen, die von wenigen Tech-Konzernen kontrolliert werden, könnten die Autonomie der Photonik-Branche einschränken.
- Cyberrisiken für photonische Kommunikationssysteme: Quantencomputer könnten bestehende Verschlüsselungsmethoden obsolet machen.
- Fachkräftemangel als Innovationsbremse: Der steigende Bedarf an Experten für KI, Quantentechnologien und optische Systeme stellt die Branche vor Herausforderungen.
- Strengere Nachhaltigkeitsauflagen: Umweltregulierungen erfordern Investitionen in neue Produktionsmethoden.
- Rohstoffabhängigkeit: Optische Komponenten benötigen seltene Materialien, deren Verfügbarkeit durch geopolitische Spannungen eingeschränkt sein könnte.
Fazit: Photonik als Enabler-Technologie der Zukunft
„Unsere Studie zeigt, dass insbesondere technologiegetriebene Industrien ein enormes Potenzial besitzen. Sie können die Chancen großer transformativer Veränderungen nutzen – vorausgesetzt, sie investieren mit einem guten Maß an Risikobereitschaft und Zukunftsfreude,“ erklärt Prof. Dr. Pero Mićić, CEO der FutureManagementGroup AG.
Maik Müller, Vorsitzender des Fachverbandes Photonik bei SPECTARIS, ergänzt:
„Die Studie bestätigt eindrucksvoll, dass die Photonik eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft ist. Sie ist nicht nur Treiber für bahnbrechende Innovationen in der Digitalisierung, Quantentechnologien und nachhaltigen Produktion, sondern auch eine essenzielle Grundlage für die industrielle Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.
Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, müssen wir gezielt Handelshemmnisse abbauen, die technologische Exzellenz sichern und die Photonik stärker in strategische Wachstumsfelder wie Sicherheit und Verteidigung einbinden. Gleichzeitig ist die Nachwuchsförderung über MINT-Initiativen entscheidend, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Deutschland hat die Chance, als weltweit führender Standort für Photonik-Technologien seine Position zu festigen – doch dafür braucht es eine engere Zusammenarbeit von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Als Verband setzen wir uns mit der Allianz PHOTONICS GERMANY dafür ein, den Rahmen für nachhaltiges Wachstum und internationale Wettbewerbsfähigkeit zu schaffen.“
Die Laser World of Photonics 2025, die vom 24. bis 27. Juni in München stattfindet, bietet eine erstklassige Gelegenheit, die Innovationskraft der Photonik-Branche aus erster Hand zu erleben. Als deren Weltleitmesse zeigt sie, wie Photoniktechnologien zentrale Fortschritte in Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Quantentechnologien ermöglichen. Besucher erhalten exklusive Einblicke in wegweisende Entwicklungen und deren industrielle Anwendungen. Gleichzeitig unterstreicht die Veranstaltung die Schlüsselrolle der Photonik als eine zukunftsweisende Branche, die maßgeblich zur technologischen Transformation unserer Welt beiträgt.
Methodik der Studie
Die Studie, die die FutureManagementGroup im Auftrag von SPECTARIS durchgeführt hat, basiert auf einer umfassenden Bewertung technologischer und wirtschaftlicher Trends. Fünf zentrale Transformationsszenarien, die bis 2040 für einen Großteil der produzierenden Industrie relevant sind, standen im Mittelpunkt der Untersuchung:
- Steigerung von Computerleistung und Datenmengen
- Produktivitätsgewinne durch Künstliche Intelligenz
- Arbeit wird zum Hobby (Automatisierung durch Robotik)
- Steigende Lebenserwartung
- Nachhaltigeres Wirtschaften
Vor dem Hintergrund dieser Trendszenarien wurden drei Fragestellungen detailliert analysiert und auf einer Punkteskala eingeordnet:
- Wie groß ist die Betroffenheit der jeweiligen Branchen durch die Trendszenarien insbesondere im Hinblick auf den Anteil der betroffenen Unternehmen? (als Multiplikator)
- Wie groß ist das Chancenpotenzial mit Blick auf Effizienzsteigerung und Marktwachstum – also das erwartbare zusätzliche Wertschöpfungspotenzial der Branche durch technologische und wirtschaftliche Entwicklungen?
- Wie groß ist das Disruptionspotenzial mit Blick auf heutige Schlüsseltechnologien und Fähigkeiten deutscher Unternehmen – also das bedrohte Wertschöpfungspotential der deutschen Branche?
Daraus wurde die Gesamtpunktzahl im Ranking errechnet. Branchen, die sowohl starke Wachstumschancen als auch vergleichsweise geringe Disruptionsrisiken aufweisen, schnitten besonders gut ab. Eine hohe Betroffenheit von Disruptionen bedeutet jedoch nicht zwangsläufig ein geringes Wachstum – vielmehr kann starker Veränderungsdruck Chancen erst sichtbar machen und Innovationsprozesse beschleunigen.
Die vollständigen Studienergebnisse und ein Video, in dem diese erläutert werden, stehen hier bereit: