April 2020: Coronavirus, Branchentag Photonik u.v.m.
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Sehr geehrte Damen und Herren,
die Bewältigung der Coronavirus-Krise wird für uns alle zu einer historischen Herausforderung. SPECTARIS steht mit der Regierung in engem Kontakt, um Angebote und Anliegen seiner Mitglieder gebündelt vorzutragen. Darüber hinaus können wir auch mit wichtigen Informationen für die aktuellen betrieblichen Probleme unserer Branchen helfen. Mehr dazu in unserem Brennpunkt. Außerdem unternehmen wir einen Ausflug in die Normalität jenseits von Corona: der Photonik-Branchentag in Erfurt, neue Zahlen für die Analysen-, Bio- und Labortechnik sowie unsere exklusive Umfrage zur EU-Medizinprodukteverordnung. Unser Urteil: Eine Umsetzung der MDR ist nicht zu schaffen – auch und gerade nicht angesichts der derzeitigen Krise. Gut, dass das die EU-Gesundheitskommissarin auch so sieht.
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!
Jörg Mayer, Geschäftsführer SPECTARIS
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THEMEN IN DIESER AUSGABE
- Brennpunkt zum Coronavirus
- Zahl des Monats
- Aufhebung der nationalen Allgemeinverfügung zum Export von (medizinischer) Schutzausrüstung
- Augenoptik: Auch die Sehversorgung hierzulande schliddert immer mehr in Schieflage
- Bewegende Auszeichnung auf dem Branchentag Photonik
- Photonik bleibt im Fokus der Europäischen Kommission
- SPECTARIS legt Zahlen für Analysen-, Bio- und Labortechnik vor
- SPECTARIS begrüßt geplante MDR-Verschiebung
- F.O.M.: Abschluss zweier erfolgreicher IGF-Projekte in den SPECTARIS-Branchen
- Schalten Sie Ihre Anzeige auf unserer Internetseite
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BRENNPUNKT CORONA
Info-Hub SPECTARIS
SPECTARIS bündelt die Informations- und Hilfsangebote für die Branche und insbesondere für seine Mitglieder. Auf unserer zentralen Corona-Internetseite finden Sie wichtige Hinweise, Links und Dokumente für Hersteller in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wir nennen Hotlines und stellen die außenwirtschaftlichen Erfordernisse dar, die sich fast täglich in einem neuen gesetzlichen Rahmen bewegen. Für Mitglieder bieten wir wichtige Formulare und Bescheinigungen, so die Bestätigung zur beruflichen Betätigung bei Ausgangssperren oder die Zugehörigkeit zur kritischen Infrastruktur. Exklusiv für Mitglieder gibt es auch ein umfangreiches Papier zu den wirtschaftlichen Hilfen. Eine wachsende Zahl von Unternehmen bietet der Medizintechnikindustrie ihre Unterstützung und Produktionskapazitäten an. Auf dieser Seite sind die Unternehmen gelistet, die sich bei SPECTARIS gemeldet haben. Unser Corona-Koordinator Benedikt Wolbeck (wolbeck@~@spectaris.de) hilft Ihnen gerne weiter oder leitet Ihre Anfrage an die richtige Stelle weiter.
SPECTARIS-Forderungen an die Bundesregierung
Die Corona-Notfallprogramme laufen auf Hochtouren, aus Sicht von SPECTARIS jedoch auf Bundesebene nicht ausreichend koordiniert. Es ist erforderlich, dass Industrie und Regierung an einem Strang ziehen, um möglichst effizient Hilfsangebote kritischer Güter mit den Bedarfen zusammenzubringen. SPECTARIS fordert daher auch in Deutschland eine auf Bundesebene koordinierte Vergabestelle oder zumindest einen Vergabe-Hub sowie eine längerfristige Bedarfsplanung, damit sich die Industrie auf kommende Produktionsspitzen besser vorbereiten kann. Darüber hinaus gilt es, besondere Interessen zu berücksichtigen, zum Beispiel die der 450.000 Atemwegserkrankten in Deutschland, die zu Hause und nicht stationär versorgt werden, sowie die der diese Patientengruppen betreuenden nicht-ärztlichen Leistungserbringer (Homecare-Provider). Da es sich hier um Hochrisiko-Patienten handelt, ist besonderer Schutz erforderlich, weshalb auch die Mitarbeiter der Homecare-Provider bei der Verteilung von Schutzausrüstung zwingend zu berücksichtigen sind. Umgekehrt können Heimbeatmungsgeräte auch eine pragmatische Lösung für Corona-Patienten sein, wenn die Fallzahlen zu groß werden und es an Intensivbeatmungsgeräten und –plätzen in den Krankenhäusern mangelt. Die meisten Heimbeatmungsgeräte können umgerüstet und für die Intensivbeatmung eingesetzt werden.
Zentrale Vergabe in Italien
Der Zivilschutz der italienischen Regierung hat eine zentrale Einkaufsstelle für medizintechnische Produkte eingerichtet, die Lombardei eine Stelle für internationale Ausschreibungen. Die Kontaktdaten der zentralen italienischen Einkaufsstelle:
www.protezionecivile.it, Angebot auf Englisch an: Ufficio V - Amministrazione e Bilancio – Servizio Politiche Contrattuali, Tel. +39 06 68202502, Hr. Mario Ferrazzano, mario.ferrazzano@~@protezionecivile.it, in CC an: Funzione Relazioni Internazionali, Tel. +39 06 68043229, E-Mail: funzione.internazionale@~@protezionecivile.it
Kontaktdaten der Landesverwaltung Lombardei findet man hier Fr. Carmen Schweigl, E-Mail: gare@~@ariaspa.it Hr. Filippo Bongiovanni, E-Mail: filippo.bongiovanni@~@aispa.it
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Aufhebung der nationalen Allgemeinverfügung zum Export von (medizinischer) Schutzausrüstung
Der Krisenstab der Bundesregierung informierte am Abend des 19. März 2020, dass die am 4. März 2020 beschlossene und am 12. März 2020 geänderte Allgemeinverfügung für den Export medizinischer Schutzausrüstung aufgehoben wird. Damit regelt nun allein die am 15. März 2020 veröffentlichte Durchführungsverordnung (EU) 2020/402 den Export und das Exportverbot von medizinischer Schutzausrüstung in Drittstaaten. Die geänderte Allgemeinverfügung wurde am 19. März 2020 im Bundesanzeiger veröffentlicht und ist sofort in Kraft getreten. Gemäß der Durchführungsverordnung ist der Export von Schutzausrüstung in andere EU-Mitgliedstaaten genehmigungsfrei. Für Exporte in Drittstaaten muss eine Ausfuhrgenehmigung beantragt werden. Zum Status der EFTA-Staaten hat die Europäische Union am 20.03.2020 eine Mitteilung sowie weitere Guidance Dokumente veröffentlicht. Die Mitteilung sieht vor, dass die Mitgliedsstaaten der European Free Trade Association (EFTA), Norwegen, Island, Liechtenstein und die Schweiz, von dem Exportgenehmigungsverfahren für medizinische Schutzausrüstung ausgenommen sind. Gleiches gilt für die Staaten: Andorra, die Färöer-Inseln, San Marino und den Vatikan sowie für die Überseeterritorien von Dänemark, Frankreich, den Niederlanden und das Vereinigte Königreich (sogenannte Annex II Staaten). Die Änderungen traten am 21. März 2020 in Kraft. Unklar ist derzeit, ob es seitens der EU auch Ausnahmen wie in der nationalen Allgemeinverfügung geben wird. Derzeit sind keine Ausnahmen für Exporte in Drittstaaten vorgesehen. SPECTARIS hatte sich in der nationalen Allgemeinverfügung erfolgreich für Ausnahmeregelungen, beispielsweise für die Verbringung von reparierten Gütern sowie für die Versorgung in der respiratorischen Heimtherapie eingesetzt. Für eine Klärung dieser Fragen steht SPECTARIS in engem Dialog mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle und hat auch die EU Kommission dazu direkt kontaktiert.
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Augenoptik: Auch die Sehversorgung hierzulande schliddert immer mehr in Schieflage
Es fing an mit frühen Lieferkettenproblemen der SPECTARIS-Mitglieder nach „Chinese New Year“ sowie der Absage bzw. Verschiebung der italienischen Augenoptik-Weltleitmesse MIDO Ende Februar. Viele Unternehmen blieben erst einmal schmerzhaft auf den meisten ihrer Messekosten sitzen. Für die Consumer-Branche wurde in der Corona-Krise dann schnell zu einem Hauptproblem, dass die Nachfrage wegbrach. Die Ausgangsbeschränkungen weltweit reduzierten u.a. die Kundenbesuche an den „Point of Sales“ frühzeitig. Augenoptikerbetriebe durften zunächst noch geöffnet bleiben, weil sie mit ihrer zentralen Sehversorgung ein wichtiges Gesundheitshandwerk darstellen. Nun aber sehen sich mehr und mehr Geschäfte gezwungen, zum Schutze ihre Mitarbeiter ihre Services herunterzufahren oder je nach kommunalen Entscheidungen ganz zu schließen. Glücklicherweise dürfte aber in jedem Fall eine Notversorgung aufrechterhalten werden. Auch auf die Augenoptik-Branche bleibt somit der Druck immens. SPECTARIS hält seine Mitglieder zu den aktuellen Entwicklungen weiter auf dem Laufenden.
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Bewegende Auszeichnung auf dem Branchentag Photonik
30 SPECTARIS-Mitglieder folgten der Einladung des Fachverbandes zum Branchentag am 5. März nach Erfurt, vor der Coronakrise noch von Angesicht zu Angesicht. Beim Gastgeber, dem Projektzentrum »Mikroelektronische/Optische Systeme für die Biomedizin«, referierte Michael Scholles zu Nachhaltigkeitsstrategien in der Industrie. Eine angeregte Diskussion gab es zur frisch vereinbarten Kooperation von SPECTARIS mit OPTECNET, dem Verbund der Innovationsnetzen Optische Technologien. Ein gemeinsames Aktionsfeld wird die Forschungsförderung sein. Ein bewegendes Highlight des Branchentages: Berndt Zingrebe von Sill Optics erhielt den SPECTARIS-Ehrenbär. Sein über mehrere Jahrzehnte unermüdliches Engagement für die deutsche Photonik-Branche und insbesondere für die Nachwuchsausbildung fand viele wertschätzende Worte.
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Photonik bleibt im Fokus der Europäischen Kommission
Am 10. März 2020 hat die Europäische Kommission die neue Industriestrategie für ein wettbewerbsfähiges, grünes und digitales Europa vorgestellt. Die Photonik wird darin auch als eine der Key Enabling Technologies benannt. Damit wird dem langjährigen Erfolg und den hervorragenden Aussichten auf weitere technologische Durchbrüche in der Photonik-Branche Rechnung getragen. Bereits auf dem SPECTARIS-Branchentag Photonik erläuterte Fachverbandsleiter Wenko Süptitz den Stand der europäischen Photonik-Fördermöglichkeiten und die offenen Fragen. Eine spannende Entscheidung ist nun die Höhe und Verteilung der europäischen Fördergelder. Aktuelle Informationen zu dem Thema finden Sie auf der Website der Europäischen Technologieplattform Photonics21 hier.
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SPECTARIS legt Zahlen für Analysen-, Bio- und Labortechnik vor
Die deutsche Analysen-, Bio- und Labortechnikindustrie zieht für 2019 eine positive Bilanz: Nach vorläufigen Hochrechnungen des Industrieverbandes SPECTARIS erzielten die 330 deutschen Hersteller der Branche im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das rückläufige Inlandsgeschäft wurde dabei durch eine positive Exportentwicklung ausgeglichen. Der Inlandsumsatz lag bei einem leichten Rückgang um 1,5 Prozent bei 4,28 Milliarden Euro, der Auslandsumsatz erreichte einen Wert von 5,21 Milliarden Euro (+5,6 %). Aufgrund der erfreulichen Geschäftsentwicklung stieg die Beschäftigtenzahl um 3,4 Prozent auf rund 48.600 Mitarbeiter. „Die Aussichten für das laufende Jahr sind dagegen ungewiss. Auch wenn der Branche bei der Erforschung des Coronavirus eine Schlüsselrolle zukommt, wird die gesamtwirtschaftliche Entwicklung dennoch Spuren hinterlassen“, betont Mathis Kuchejda, Vorsitzender Analysen-, Bio- und Labortechnik bei SPECTARIS. Dabei erwartet Kuchejda eher eine temporäre Schwächung von Absatzmärkten: „Die befürchteten Rückgänge 2020 werden hauptsächlich durch unterbrochene Lieferketten, eine derzeit veränderte Erreichbarkeit und verzögerte Kaufentscheidungen verursacht. Wir haben es nicht mit einer wirklich gesunkenen Nachfrage zu tun, denn eigentlich ist unser Markt sehr robust.“ Mehr
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SPECTARIS begrüßt geplante MDR-Verschiebung
SPECTARIS begrüßt ausdrücklich den Vorschlag der EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides, den Geltungsbeginn der Medical Devide Regulation (MDR) um zwölf Monate zu verschieben. Über Twitter teilte die Kommissarin am 25. März mit, dass angesichts der Corona-Pandemie Medizinprodukte dem Markt weiterhin zur Verfügung stehen müssen, um die Patientenversorgung sicherzustellen. Bereits im Vorfeld dieser Ankündigung belegte eine Umfrage von SPECTARIS und Medical Mountains, die noch vor dem Ausbruch der Pandemie erhoben wurde, die nach wie vor großen Umsetzungsschwierigkeiten mit der neuen Verordnung. „Die Europäische Kommission hat in diesen Zeiten den einzig richtigen Vorstoß gemacht. Wir hoffen, dass die europäischen Institutionen die Verschiebung schnell in die Tat umsetzen. Es sind kritische Stunden für die Eindämmung des Coronavirus und die Patientensicherheit in Europa“, betont Dr. Martin Leonhard, Vorsitzender der Medizintechik bei SPECTARIS. Mehr
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F.O.M.: Abschluss zweier erfolgreicher IGF-Projekte in den SPECTARIS-Branchen
Die mit SPECTARIS kooperierende Forschungsvereinigung Feinmechanik, Optik und Medizintechnik (F.O.M) betreibt Vorlaufforschungsprojekte und wirbt im Rahmen des Programms "Industrielle Gemeinschaftsforschung" (IGF) Fördermittel des Bundeswirtschaftsministeriums ein. Im Rahmen dieser wurden zwei IGF-Projekte erfolgreich zu Ende geführt. So konnte im Projekt TWI-Stitch eine schnelle, berührungslose Messmethode für große asphärische Optikkomponenten z. B. für die Fernerkundung und Teleskopsysteme erstellt werden. Im Projekt EVAPORE wurde eine neue Strategie entwickelt, um die Mikropartikelkontamination von Optiken während der Plasmabeschichtung zu vermeiden. Von beiden Projekten profitierten die im Projektbegleitenden Industrieausschuss (PA) sitzenden Unternehmen, davon 50 % KMUs (kleine und mittelständische Unternehmen), von den im Projekt entwickelten Demonstratoren, einer Simulationssoftware und dem erzielten Know-how. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Projekte TWI-Stitch und EVAPORE können in den IGF-Erfolgsnoten nachgelesen werden.
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Schalten Sie Ihre Anzeige auf unserer Internetseite
Positionieren Sie sich in unseren Wachstumsbranchen und profitieren Sie mit einer Anzeige auf unserer Webseite von einer zielgruppengerechten Ansprache. Unsere Internetseite ist erster Anlaufpunkt für Informationen über den innovationsgetriebenen Mittelstand aus der Consumer Optics, Medizintechnik, Photonik sowie der Laborindustrie. Werbelisten und Preise finden Sie auf unserer Sponsoringseite.
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30.3.2020 | Berlin | Webinar
Steuerliche Aspekte in Zeiten von Corona
Wie gehen Arbeitgeber mit der Corona-Situation um? Welches sind die steuerlichen Aspekte, die es dabei zu beachten gilt? Kurzfristig bietet hierzu SPECTARIS zusammen mit der Steuerberatungsgesellschaft Hannes & Kollegen ein Webinar an. Behandelt werden folgende Themen: - Stundungsanträge, Erlassanträge, Säumniszuschläge, Verspätungszuschlägen
- Kurzarbeitergeld
- der Steuerberater als Lotse für Hilfsangebote wie KuG, Anträge nach dem Infektionsschutzgesetz
Beginn ist um 10.30 Uhr. Bitte melden Sie sich formlos per Mail an: hartmann@~@spectaris.de Die Zugangsdaten erhalten Sie dann in Kürze. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
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Neue Mitglieder
SPECTARIS freut sich, im April zwei neue Mitglieder begrüßen zu können: Da wäre zum einen die ABL-Firma schuett-biotec GmbH aus Göttingen, ein Hersteller von Geräten und Verbrauchsmaterialien für die Biotechnologie, Mikrobiologie und Molekularbiologie. Mehr Zum anderen begrüßen wir die Firma OPTOFLUX GmbH aus Nürnberg, ein Spezialist für die Entwicklung und Produktion von optischen Geräten und Präzisionsoptik aus Kunststoff und Silikon. Mehr Willkommen bei SPECTARIS!
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Datenschutz bei SPECTARIS: Wir informieren
Der Schutz Ihrer personenbezogenen Daten ist uns wichtig. Wie wir mit Ihren personenbezogenen Daten gem. DS-GVO vom 25.5.2018 umgehen, erfahren Sie hier.
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Stimmen unserer Mitglieder
In einer heterogenen und spezialisierten Branche wie der Analysentechnik, die sehr technisch orientiert ist und in der viele regulatorische Anforderungen zu erfüllen sind, treffen kleine Spezialisten auf große Technologiekonzerne. SPECTARIS gelingt es, die Interessen aller Mitglieder zu vereinen und fungiert als gemeinsames Ohr und Sprachrohr der Branche.
Albrecht Sieper, Geschäftsführer Elementar Analysensysteme GmbH
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