Leichte Erholung im Krisenjahr: Deutsche Photonik dämmt Umsatzrückgang auf drei Prozent ein

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November-Umfrage von SPECTARIS und OptecNet zeigt leicht verbesserte Gesamteinschätzung seit Erhebung im Juni, bestätigt jedoch auch frühere Befürchtungen / Branche erlebt Digitalisierungsschub durch Corona

Die Zeichen stehen auf Erholung im negativen Bereich: Das zeigen die Ergebnisse der dritten Umfrage des Deutschen Industrieverbands SPECTARIS und des Innovationsnetzwerks OptecNet zur wirtschaftlichen Lage der Photonik im Corona-Jahr 2020. Insgesamt sind in der Photonik zum Teil deutliche Umsatzeinbußen zu verzeichnen und dauerhafte Veränderungen der Geschäftsprozesse zu erwarten. 61 Prozent der Unternehmen gehen für 2020 von einem schlechteren, 14 Prozent von einem gleichbleibenden Umsatzergebnis im Vergleich zum Vorjahr aus. Ein Viertel der Hersteller rechnet jedoch mit einem Umsatzplus. Insgesamt liegt die Umsatzerwartung um gut 3% unter der des Vorjahres und hat sich im Vergleich zur Juni-Umfrage verbessert, bei der noch mit einem Rückgang von zehn Prozent beim Gesamtumsatz gerechnet wurde.

Dr. Bernhard Ohnesorge sieht als Vorsitzender der Photonik im Deutschen Industrieverband SPECTARIS den Fokus der wirtschaftlichen Auswirkungen im Mittelstand: „Die Umfrage zeigt, dass insbesondere kleinere Unternehmen unter den Folgen der Pandemie leiden und diese mehrheitlich von deutlichen, teils zweistelligen Umsatzrückgängen berichten. Es gilt nun mehr denn je, das mittelständische Fundament der deutschen Photonik-Branche zu fördern.“

SPECTARIS-Geschäftsführer Jörg Mayer unterstreicht die Bedeutung der Photonik in der aktuellen Situation: „Etliche Anwendungen der Photonik tragen maßgeblich zur Bekämpfung der Pandemie oder zur Impfstoffentwicklung bei. Zugleich flankieren Sie den digitalen Wandel, der durch die Corona-Krise nochmals massiv an Fahrt gewonnen hat.“ Dazu zählen Produkte von der Analysen-, Bio- und Labortechnik, bis zur Online-Datenspeicherung und der Kommunikationstechnik. Auch Videokonferenzen wären ohne die Photonik nicht möglich. Andere Anwendungsfelder sind dagegen stark von den Folgen der Corona-Krise betroffen, etwa die Luftfahrt oder der Automotive-Bereich. Hinzu kommt eine insgesamt spürbare Investitionszurückhaltung auf Seiten der Industriekunden.

Das führt für das Gesamtjahr 2020 zu einem erwarteten Umsatzrückgang der Branche von 3,4 Prozent. Beim Auslandsgeschäft wird mit einem Minus von 3,2 Prozent gerechnet, das Inlandsgeschäft könnte zum Jahresende um vier Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen. Der Ist-Auftragseingang, der im Zeitraum Januar bis Mai noch um zwölf Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreszeitraum lag, zeigt dagegen mit einem Rückgang von etwa sechs Prozent im Zeitraum Januar bis November eine leicht steigende Tendenz.

In Hinsicht auf die erwarteten dauerhaften Veränderungen durch die Pandemie zeigt sich unter den Umfrageteilnehmern ein klarer Trend: Zwei Drittel stufen die Anpassung der Arbeitsweisen im Betrieb als das wichtigste Thema ein, gefolgt von der Digitalisierung im Marketing, Vertrieb oder Service. „Zwar mögen persönliche Interaktionen auf digitalem Wege nicht voll zu ersetzen sein. Die digitale Kollaboration auf allen Ebenen bietet jedoch eine Vielzahl neuer flexibler Geschäftsprozesse, die auch nach COVID-19 zum New Normal in der Photonik werden,“ ist sich Ohnesorge sicher.

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