Umsätze der deutschen Photonik-Industrie erhöhen sich 2018 um knapp sieben Prozent

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Motor der guten Entwicklung ist das Auslandsgeschäft / Brexit-Diskussion schwächt den UK-Handel

Die Photonik-Branche in Deutschland ist weiter auf starkem Wachstumskurs: 2018 lag der Umsatz der deutschen Photonikindustrie nach Berechnungen des Industrieverbands SPECTARIS mit 37,1 Milliarden Euro um 6,7 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Auslandsumsatz konnte um 7,1 Prozent gesteigert werden und erreichte einen Wert von 26,6 Milliarden Euro. Das Inlandsgeschäft entwickelte sich ebenfalls positiv und verzeichnete mit 10,5 Milliarden Euro ein Plus von 5,6 Prozent. 72 Prozent des Umsatzes werden somit inzwischen im Ausland erwirtschaftet – Tendenz steigend. „Die TOP5-Zielländer der deutschen Unternehmen waren 2018 die USA, China, die Niederlande, Frankreich und Italien, auf die zusammen 42 Prozent der Gesamtausfuhren entfielen“, kommentiert Dr. Bernhard Ohnesorge, Vorsitzender des SPECTARIS-Fachverbandes Photonik. Platz sechs belegte Großbritannien, wo vor allem aufgrund der Diskussion um einen Brexit ein Rückgang der deutschen Photonik-Exporte von fast sieben Prozent verzeichnet werden musste.         

„Auch wenn es vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden konjunkturellen Abkühlung der Weltwirtschaft und einer möglichen Ausweitung von Handelsbarrieren Unsicherheiten gibt, rechnen wir für 2019 mit einem erneuten Umsatzzuwachs von sechs bis sieben Prozent“, erklärt Ohnesorge. Zu diesem Ergebnis soll insbesondere eine starke internationale Nachfrage beitragen, während für das Inland von einer leichten Abschwächung des Wachstums ausgegangen wird. Da die Photonik als Schlüsseltechnologie in vielen Wachstumsfeldern Anwendung findet, erwartet SPECTARIS auch weiterhin eine sehr positive wirtschaftliche Entwicklung der Photonik-Branche. Die rund 1.000 deutschen Photonikhersteller beschäftigten 2018 rund 138.000 Mitarbeiter, fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Für 2019 wird mit einem erneuten Plus von etwa drei Prozent auf dann 142.000 Beschäftigte gerechnet.

Die deutschen Photonik-Hersteller sind zurzeit besonders erfolgreich in der Produktionsausrüstung für die Herstellung von LEDs, Displays und Halbleitern. Die Herstellung von TVs, Tablets oder Smartphones wären ohne die Laser-Fertigungslösungen aus Deutschland ebenso nicht möglich. Dazu kommen die großen Zukunftsmärkte. SPECTARIS-Geschäftsführer Jörg Mayer: „Die Automobilbranche wird mit Blick auf das autonome oder teilautonome Fahren eine große Rolle für die Photonik-Industrie spielen. Ohne Laser und Sensoren bliebe der Mensch auch in 50 Jahren selbst noch am Steuer.“ Die optische Messtechnik zur Datengewinnung hat dabei eine Schlüsselrolle und eröffnet neue Horizonte. Denn bevor aus den digitalen Nullen und Einsen neue Erkenntnisse und Steuerungssignale gewonnen werden können, bedarf es zunächst Sensoren, die innerhalb kurzer Zeit die Daten aus ihrer Umgebung aufnehmen. Mayer: „Nur mithilfe leistungsfähiger Sensoren kann die physische mit der digitalen Welt verknüpft werden.“

Das große Potenzial der Branche bestätigen auch die Prognosen verschiedener Marktforschungsunternehmen, die für die kommenden Jahre von einem durchschnittlichen Wachstum des Photonikweltmarktes von etwa sechs bis acht Prozent ausgehen. Die gute Lage wird sich sicher auch auf der Leitmesse „Laser – World of Photonics“ widerspiegeln, die vom 24. bis zum 27. Juni 2019 in München stattfinden wird.

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