Ein Jahr Ampel-Koalition: Fortschrittsversprechen muss in der Industriepolitik ankommen

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SPECTARIS zieht durchwachsene Bilanz zum ersten Jahr der Legislaturperiode / Baustellen wie Bürokratieabbau und Forschungsförderung bleiben bislang auf der Strecke

„Mehr Fortschritt wagen“ wollte die Ampelkoalition mit der Unterzeichnung des Koalitionsvertrags heute (07.12.) vor genau einem Jahr. Der deutsche Industrieverband SPECTARIS zieht eine Zwischenbilanz und stellt den Koalitionären ein durchwachsenes Zeugnis aus. Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges überschatten das erste Regierungsjahr auch weiterhin und die Bevölkerung sowie die deutsche Hightech-Industrie blicken angesichts drastischer Preissteigerungen für Energie mit Sorge auf den Winter. Umso mehr sieht der Industrieverband jetzt industriepolitisches Engagement gefragt: „Trotz ihres wichtigen und größtenteils effektiven Krisenmanagements muss die Bundesregierung den Fokus jetzt auch auf wegweisende industriepolitische Entscheidungen richten, um ihr Versprechen des ‚Fortschritts‘ einzulösen. Ein Doppelwumms zur Entbürokratisierung und Forschungsförderung ist gefragt,“ betont SPECTARIS-Vorsitzender Ullrich Krauss.

Der Blick zurück verdeutlicht, dass ein uraltes Problem deutscher Industriepolitik noch immer hartnäckig bestehen bleibt: die immense Bürokratie. So steigen die Bearbeitungszeiten beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für genehmigungspflichtige Ausfuhren, Auskünfte zur Güterliste oder Empfängeranfragen immer weiter. Und das, obwohl die große Exportstärke deutscher Hightech-Industrien doch einen möglichst barrierefreien Zugang zu Auslandsmärkten voraussetzt. Zwar gelobt das zuständige Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Besserung durch personelle Aufstockung in den beteiligten Referaten, jedoch fehlt es an einem belastbaren Zeitplan für die Umsetzung. „Die bürokratischen Hürden und der damit verbundene Antragsstau rauben den Unternehmen kostbare Zeit und vereiteln immense Exportchancen,“ verdeutlicht Krauss.

Positiv bewertet SPECTARIS dagegen die in diesem Jahr beschlossene Fachkräftestrategie der Bundesregierung. Dem Fachkräftemangel lässt sich entgegensteuern mit einem – vom Verband schon lange geforderten – vereinfachten und beschleunigten Einstieg von qualifizierten Fachkräften aus dem außereuropäischen Ausland in den deutschen Arbeitsmarkt.

Auf außenpolitischem Terrain drängt der Industrieverband darauf, sich gegenüber China als wichtigsten Handelspartner Deutschlands klar zu positionieren. Und in der Ampelkoalition zeigt sich Bewegung: Mit dem Entwurfspapier für eine nationale China-Strategie verdeutlicht sich der politische Wille, Deutschlands Abhängigkeit von China zügig und mit für die deutsche Industrie vertretbaren Kosten zu verringern. So sieht die Strategie vor, Investitionsgarantien künftig bei drei Milliarden Euro pro Unternehmen pro Land zu deckeln. Investitionsgarantien sollen zudem einer vertieften Prüfung unterzogen werden – von Umweltkriterien bis hin zu Sozialstandards.

Kritisch sieht SPECTARIS jedoch die innovationspolitischen Entscheidungen der Ampelregierung für den Bundeshaushalt 2023: „Budgetkürzungen für das Forschungsförderprogramm der industriellen Gemeinschaftsforschung und massive Kürzungen in den für die Außenwirtschaftsförderung wichtigen Auslandsmesse- als auch Markterschließungsprogrammen lassen eine zukunftsorientierte Industriepolitik vermissen“, so Krauss. Dem Leitgedanken des Koalitionsvertrags zu „Mehr Fortschritt wagen“ werde man damit nicht gerecht.

Der Industrieverband SPECTARIS appelliert mit Nachdruck an die Bundesregierung, seine fünf Sofortmaßnahmen im zweiten Regierungsjahr 2023 zu berücksichtigen. „Vor SPD, Grünen und FDP liegen noch drei Jahre bis zur nächsten Bundestagswahl. Genug Zeit, in der sich viel bewegen lässt.“

Stimmen unserer Mitglieder

Unternehmen der Medizintechnik agieren in einem Marktumfeld mit sich stetig verändernden Rahmenbedingungen.

Unternehmen der Medizintechnik agieren in einem Marktumfeld mit sich stetig verändernden Rahmenbedingungen. Aesculap ist Mitglied bei SPECTARIS nicht nur, weil der Verband die Interessen unserer Branche zielbewusst in der Politik und in der Öffentlichkeit vertritt und ein leistungsstarkes Netzwerk von Experten bietet. Durch die Vernetzung von Fachkompetenzen der Mitgliedsunternehmen ergeben sich zudem einzigartige und wertvolle Synergieeffekte, und davon profitieren wir alle.


Dr. Joachim Schulz, Vorstandsvorsitzender Aesculap AG


Die Gemeinschaft macht uns stark!

Der Verband SPECTARIS bildet für uns mittelständische Unternehmen eine Brücke zwischen der Regierung und unseren Interessen – die Gemeinschaft macht uns hierbei stark! Wir schätzen sowohl das sehr hilfreiche Weiterbildungsprogramm innerhalb der Medizintechnik und profitieren von der Organisation unterschiedlichster Delegationsreisen. Durch unsere Mitgliedschaft bei SPECTARIS ist uns auch ein regelmäßiges Update neuer gesetzlicher Anforderungen garantiert.


Maik Greiser, Geschäftsführender Gesellschafter / CEO ATMOS MedizinTechnik GmbH & Co. KG


Der Verband bietet perfekt auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene Angebote.

Unser Branchenverband SPECTARIS ist ein starkes Sprachrohr für die Interessen mittelständischer, inhabergeführter Unternehmen wie wir. Genauso wichtig ist es uns, dass der Verband eine Plattform für einen offenen Dialog unter den Mitgliedsfirmen ermöglicht und perfekt auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene Angebote wie Branchenreports oder thematisch auf den Punkt gebrachte Veranstaltungen anbietet.


Geschäftsführende Gesellschafter Jüke Systemtechnik GmbH, Martin Hovestadt (links) und Heinrich Jürgens (rechts)


Sprachrohr für die Medizintechnik

Für uns als Hersteller von Medizintechnik stellt SPECTARIS ein wichtiges Sprachrohr gegenüber der Politik dar. Gerade angesichts der aktuellen MDR ist es immens wichtig, einen starken und leistungsfähigen Verband als Interessenvertretung zu haben. Wir sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit und fühlen uns gut vertreten.


Regina Kirchner-Gottschalk, Geschäftsführerin KaWe – KIRCHNER & WILHELM GmbH + Co. KG


Im dynamischen Umfeld bestehen

Regulatorische Anforderungen steigen, Märkte werden komplexer – doch die größte Herausforderung, der sich auch die Medizinbranche aktiv stellen muss, ist die Digitalisierung. Mit ihr erhöht sich die Entwicklungsgeschwindigkeit in erheblichem Maße. Innovative Prozesse und Produkte verschieben die Grenzen bislang gewohnter Standards. Als SPECTARIS-Mitglied sind wir Teil eines starken Verbandes, mit dem wir in diesem dynamischen Spannungsfeld bestehen werden.


Rainer Kliewe, Geschäftsführer Ofa Bamberg GmbH


Wir schätzen an SPECTARIS besonders die fachliche Expertise.

Richard Wolf als ein mittelständisches Unternehmen im Bereich der Medizintechnik profitiert stark durch das breite Netzwerk von SPECTARIS. Wir schätzen besonders die fachliche Expertise.


Geschäftsführung Richard Wolf GmbH, Herr Pfab, Herr Steinbeck


Mitmachen lohnt sich!

In Zeiten schneller und tiefgreifender Veränderungen in der Medtech Branche und einem anspruchsvollen regulatorischen Umfeld ist SPECTARIS ein wichtiger Partner für unser Unternehmen und als Interessensvertretung in Berlin und Brüssel unverzichtbar. Mitmachen lohnt sich!


Bert Sutter, Geschäftsführer, Sutter Medizintechnik GmbH


Die Medizintechnik ist eine sehr heterogene, dynamische und innovative Branche

Die Medizintechnik ist eine sehr heterogene, dynamische und innovative Branche, die sich mit ständig veränderten Rahmenbedingungen auseinandersetzen muss. Sie steht unter anderem infolge technologischer, regulatorischer und wirtschaftlicher sowie geopolitischer Veränderungen unter großem Druck. Wir als mittelständisches Unternehmen sind überzeugt, mit SPECTARIS einen leistungsstarken Industrieverband an unserer Seite zu haben, der unsere Interessen zielgerichtet in Politik und Öffentlichkeit vertritt und uns zugleich durch ein hervorragendes Netzwerk von Experten mit seiner Fachkompetenz hilft, den anstehenden Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.


Monica Waskönig, CEO Temena GmbH


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