SPECTARIS warnt: Fehlender Ausgleich für hohe Kostenbelastung in der Hilfsmittelbranche bedroht die Versorgungssicherheit

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Hersteller und Leistungserbringer leiden unter hoher Kostenbelastung / SPECTARIS fordert gesetzliche Verankerung eines Hilfsmittelkostenindex zum automatisierten Inflationsausgleich

Die zunehmenden Kostenbelastungen in der Medizinproduktebranche stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Versorgungssicherheit von Millionen von Patienten in Deutschland dar. Insbesondere die Hersteller von medizinischen Hilfsmitteln und die Leistungserbringer im Hilfsmittelversorgungsbereich sehen sich mit drastisch gestiegenen und weiter steigenden Kosten konfrontiert, die die wirtschaftliche Existenz vieler Unternehmen gefährden. Sven Koppelwiser, Sprecher der Arbeitsgruppe Hilfsmittel im Industrieverband SPECTARIS, warnt: „Viele Unternehmen können mittelfristig nicht mehr wirtschaftlich arbeiten und müssen im schlimmsten Fall aufgeben. Dies würde die Qualität der Versorgung mit medizinischen Hilfsmitteln drastisch verschlechtern.“

Die Kostenexplosion bei Energie, für Material und die Kosten infolge der steigenden regulatorischen Anforderungen belasten die Unternehmen in der Hilfsmittelbranche erheblich. Hinzu kommen gestiegene Personalkosten, die die Gesamtkostensteigerungen deutlich über die offiziell ausgewiesene Inflationsrate heben.

Im Gegensatz zu anderen Branchen sind Hersteller von medizinischen Hilfsmitteln und Leistungserbringer im Rahmen des Sachleistungsprinzips stark eingeschränkt. Die bestehenden Vergütungsvereinbarungen zwischen gesetzlichen Krankenkassen und Hilfsmittel-Leistungserbringern sind in der Regel über mehrere Jahre fest vereinbart und sehen keine automatischen Preissteigerungen in Ausnahmesituationen vor. „Hersteller können die gestiegenen Kosten nicht wie in der 'freien Wirtschaft' einfach so an die Leistungserbringer weiterreichen, weil diese an die meist langfristigen Verträge mit den Kostenträgern gebunden sind und diese wenig bis keinen Spielraum haben, mehr Geld aus den Solidarkassen für gleiche Leistung und Qualität auszugeben“, so Koppelwiser weiter.

Im Gegensatz zur Pharmabranche, die bereits seit 2018 von einem gesetzlich festgelegten Inflationsausgleich für Arzneimittel profitiert, fehlt es im Bereich der Versorgung mit Hilfsmitteln an einem ähnlichen Mechanismus. Es gibt somit derzeit keinen fairen Kostenausgleich für Hersteller und Leistungserbringer.

Als Vertreter der Medizintechnik- und Hilfsmittelindustrie fordert SPECTARIS daher die gesetzliche Verankerung eines indexbasierten Kostenausgleichs im Sozialgesetz. Dieser Mechanismus würde es ermöglichen, die zwischen Leistungserbringern und Krankenkassen vereinbarten Preise und Festbeträge automatisch zumindest an die allgemeine Kostenentwicklung anzupassen und somit die wirtschaftliche Existenz der Unternehmen zu sichern.

„SPECTARIS spricht sich dafür aus, dass § 127 Abs. 4 SGB V entsprechend ergänzt wird, um die Qualität und Werterhaltung der Versorgung mittel- und langfristig sicherzustellen", erklärt Koppelwiser. Der Verband betont, dass das grundlegende Verhandlungsrecht zwischen den Vertragsparteien dabei unverändert bestehen bleibt. Dies bedeutet, dass weiterführende Entwicklungen, wie neue Versorgungskonzepte oder veränderte Ablaufprozesse, nach wie vor Gegenstand individueller Verträge zwischen Leistungserbringern und Krankenkassen bleiben und verhandelt werden können.

Ein konkreter Formulierungsvorschlag wird im Positionspapier „Fehlender Ausgleich für hohe Kostenbelastung der Leistungserbringer bedroht die Versorgungssicherheit“ aufgezeigt.

Stimmen unserer Mitglieder

Gemeinsam sind wir stark.

Gemeinsam sind wir stark – Entsprechend schätzen wir das starke Netzwerk sowie die offene und sehr gute Zusammenarbeit im Verband, um als einer der führenden Hersteller gemeinsam an Lösungsansätzen für die modernen Herausforderungen in der Kontaktlinse und Gemeinschaftskampagnen zu arbeiten sowie identifizierte Trends zu nutzen.


Johannes Zupfer, General Manager D-A-CH, CooperVision GmbH


Zusammen besser: Industrieunternehmen arbeiten bei Spectaris an Zukunftsprojekten für die Kontaktlinse

Wir arbeiten täglich daran, die Wachstumschancen der Kontaktlinse zu nutzen und unsere Einzelhandels-Partner dabei zu unterstützen, mehr für die Kontaktlinse zu erreichen. SPECTARIS liefert uns die Möglichkeit dies – als gemeinsames Projekt aller Industrieunternehmen – auf nationaler Ebene und mit gebündelten Kräften zu tun. Ohne den SPECTARIS-Industrieverband wäre diese gemeinsame Arbeit undenkbar.


Fabian Hasert, Geschäftsführer MPG&E-Kontaktlinsen


OBE setzt auf Qualitätsprodukte „Made in Germany“.

OBE setzt auf Qualitätsprodukte „Made in Germany“. Dank Innovation und Automatisierung können Federscharniere und Sicherheitsschrauben am Standort Ispringen in großen Stückzahlen hergestellt werden. Einher geht dies mit steigender Produktivität und einer Arbeitsteilung für einfache Produkte am Standort China. Somit sichern wir Arbeitsplätze in Deutschland.


Peter Specht / Erik Schäfer - Geschäftsführer OBE


Die Kontaktlinse digital sichtbar machen

Zusammen mit SPECTARIS haben wir eine Digital-Kampagne ins Leben gerufen, mit dem Ziel, den stationären Fachhandel zu unterstützen und die Kontaktlinsen-Penetration in Deutschland zu erhöhen. Dieses Gemeinschaftsprojekt mit weiteren Kontaktlinsenherstellern liegt uns besonders am Herzen. SPECTARIS hat diese Initiative als gemeinsame Plattform ermöglicht und begleitet diese kontinuierlich und partnerschaftlich -  von der initialen Ideenfindung über die kreative Konzeption bis hin zur innovativen Umsetzung.


Dr. Benedikt Hoffmann, Franchise Head Alcon Vision Care & General Manager DACH Alcon


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