SPECTARIS fordert gerechte Rahmenbedingungen im Umgang mit China / Hightech-Industrie setzt auf anspruchsvolles Auftreten des Bundeskanzlers / Dreiklang von Reziprozität, Dialog und Resilienz durch Diversifizierung
China ist einer der wichtigsten Exportmärkte für die deutschen Hightech-Branchen Consumer Optics, Photonik, Analysen- und Medizintechnik. Die Gesamtausfuhren in den Branchen nach China betrugen 2021 rund 9,1 Milliarden Euro. Dem gegenüber standen Gesamteinfuhren in Höhe von rund 11,2 Milliarden Euro.
Der Umgang mit China stellt die Unternehmen aber vor immer größere Herausforderungen. „Eine Umfrage unter unseren Mitgliedern hat viele kritische Bereiche aufgezeigt, in denen es politischen Handlungsbedarf gibt und die der Kanzler auf seiner China-Reise ansprechen muss“, betonte SPECTARIS-Vorsitzender Ullrich Krauss vor der Abreise von Olaf Scholz nach Peking. „Der Kanzler muss sich vor allem für wechselseitig gleiche Regeln, also Reziprozität, einsetzen“. Der weitere Erhalt des freien Zugangs chinesischer Unternehmen zu europäischen Ausschreibungen muss als dringende Voraussetzung den freien Zugang europäischer Unternehmen zu den öffentlichen Ausschreibungen Chinas beinhalten. „Deutschland und die EU sind wichtige Handelspartner für China, dieses Bewusstsein muss sich aber im Dialog mit China stärker zeigen. Hier muss die Politik selbstbewusster auftreten.“
Im Kern sieht SPECTARIS drei wesentliche strategische Handlungsbereiche, die als Lösungen im langfristigen Umgang mit China dienen können:
Konkret fordert SPECTARIS mehr Transparenz im Bereich der Exportkontrolle sowie eine Überarbeitung der Außenwirtschaftsförderung, die die Themen Beschaffung und Resilienz mit abdeckt. Beim Marktzugang von Medizinprodukten fordert der Verband die gegenseitige Harmonisierung der Regulatorik mit der Anerkennung europäischer Labortests sowie CE-zertifizierter Produkte in China und umgekehrt. Im Bereich der Abstimmung und Zusammenarbeit mit strategischen Partnern wird insbesondere die aktive Nutzung des US-EU Handels- und Technologierates (TTC) im Bereich Harmonisierung und Cybersicherheit verlangt.
Für den zukünftigen Umgang mit China sieht SPECTARIS der für 2023 angekündigten China-Strategie der Bundesregierung mit Spannung entgegen. Hier erhofft sich der Verband klare Signale und eine Basis für Unternehmen, sich resilienter aufstellen zu können und ihr Risikomanagement auf Grundlage klarer rechtlicher Vorgaben zukunftsfähig gestalten zu können. Wichtig ist hier vor allem, eine klare, gemeinsame Linie zu finden und die Maßnahmen der EU klug einzubinden.
Um eine Reduzierung der Abhängigkeit von China zu erreichen, plädiert der Verband für den Abschluss neuer Freihandelsabkommen auf EU-Ebene sowie für die Abschaffung von Handelsbarrieren. Krauss: „Neben dem Fokus auf Freihandelsabkommen muss die EU zügig ein europäisches Konzept zur Rohstoff- und Lieferkettensicherheit erarbeiten. Dabei setzt die Reise des Kanzlers ein positives Signal, da neben China auch Vietnam und Singapur besucht werden, beides Länder, mit denen die EU bereits Freihandelsabkommen unterhält und mit denen die Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden könnte, um einen Zugang zu den aufstrebenden Märkten Asiens zu bekommen.“
Die fundierten Informationen von SPECTARIS zu Branchen- und Technologietrends sowie im regulatorischen Umfeld sind für uns dabei ebenso wichtig wie die Interessenvertretung in Berlin und Brüssel. Das engagierte SPECTARIS-Team ist für uns immer ein guter Ansprechpartner.
In einer heterogenen und spezialisierten Branche wie der Analysentechnik, die sehr technisch orientiert ist und in der viele regulatorische Anforderungen zu erfüllen sind, treffen kleine Spezialisten auf große Technologiekonzerne. SPECTARIS gelingt es, die Interessen aller Mitglieder zu vereinen und fungiert als gemeinsames Ohr und Sprachrohr der Branche.
SPECTARIS bietet uns die ideale Plattform zum konstruktiven Dialog mit den Mitgliedsunternehmen und ist zuverlässiges Sprachrohr für die Laborindustrie in Politik und Wissenschaft.
Die sehr informativen Gespräche bei SPECTARIS in Berlin und auch hier im Hause haben mich vom Engagement und der guten Arbeit von SPECTARIS überzeugt. Insbesondere die Möglichkeit der Kombination von Themen aus der Analysen- Bio-, und Labortechnik mit dem Bereich Medizintechnik ist für Sigma sehr interessant.“ schrieb ich zum Beitritt im Jahr 2011. Das hat sich bestätigt und heute wirken wir aktiv in mehreren Arbeitskreisen mit.
Unser Branchenverband SPECTARIS ist ein starkes Sprachrohr für die Interessen mittelständischer, inhabergeführter Unternehmen wie wir. Genauso wichtig ist es uns, dass der Verband eine Plattform für einen offenen Dialog unter den Mitgliedsfirmen ermöglicht und perfekt auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene Angebote wie Branchenreports oder thematisch auf den Punkt gebrachte Veranstaltungen anbietet.
Als mittelständischer Hersteller von Geräten für die Flüssigkeitschromatografie stützen wir uns zusätzlich zu eigenen Recherchen gern auf die Informationen und Analysen des Industrieverbands Spectaris. Über die Jahre unserer Mitgliedschaft fühlen wir uns sehr gut informiert über aktuelle Anforderungen im internationalen Handel und Entwicklungen auf dem Labormarkt. Wir nutzen auch die Schulungsangebote und schätzen den Erfahrungsaustausch mit anderen Verbandsmitgliedern.