Freihandelsabkommen wie CETA müssen schneller verhandelt werden

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Diversifizierung im Außenhandel ist Gebot der Stunde / Unternehmen profitieren vom verbesserten Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen / Kanada attraktiver Markt für SPECTARIS-Branchen

Nach dem Bundestag hat heute (16.12.) auch der Bundesrat grünes Licht für das Wirtschafts- und Handelsabkommens CETA zwischen Kanada und der Europäischen Union gegeben. Der Deutsche Industrieverband SPECTARIS begrüßt die Ratifizierung des Abkommens, das den Wegfall jeglicher Industriezölle vorsieht und für europäische Unternehmen gleichzeitig den Zugang zum öffentlichen Beschaffungsmarkt Kanadas auf Bundes-, Provinz- und Kommunalebene eröffnet. Während weite Teile des Abkommens bereits seit dem 21. September 2017 EU-weit vorläufig angewendet werden, fehlt zum vollständigen Inkrafttreten des Abkommens die Ratifizierung durch einige Parlamente innerhalb der EU. Die Ratifizierung des Abkommens in Deutschland stellt daher ein wichtiges Bekenntnis zum Freihandel und zur Kooperation mit Staaten dar, die die Grundwerte von liberalen Demokratien teilen.

„Das Gebot der Stunde heißt Diversifizierung. Daher ist das Abkommen nicht nur für die Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen zu Kanada zentral. Es ist auch eine Blaupause für zukünftige Freihandelsabkommen, die weit über Zollerleichterungen hinausgehen und schnell verhandelt werden müssen“, betont SPECTARIS-Vorsitzender Ulrich Krauss. Dabei sollten solche Freihandelsabkommen auch in kleineren Paketen verhandelt und ratifiziert werden, um schnellere Erfolge zu erzielen. „Wir sind zu stark von einzelnen Märkten abhängig. Dies muss sich rasch ändern“, erklärt Krauss.

Bereits die vorläufige Anwendung von CETA hat zu einem spürbaren Abbau von Hürden beim Warenhandel sowie bei der gegenseitigen Anerkennung von technischen Standards und Normen geführt und den Zugang zum kanadischen Markt für deutsche und europäische Unternehmen verbessert. „Eine Ausrichtung auf neue Märkte muss dabei auch außenwirtschaftspolitisch umfassend und strategisch begleitet werden. Letztlich generiert der Export auch große Einnahmen auf Seiten des Staates“, sagt Krauss. „Vor diesem Hintergrund sind die aktuellen Kürzungen für die Außenwirtschaftsförderung im Bundeshaushalt aus wirtschaftlicher Sicht und mit Blick auf die Sicherung des Standorts Deutschlands nicht nachvollziehbar.“

Für die Unternehmen der vier SPECTARIS-Branchen ist Kanada ein attraktiver Markt mit viel Potential. Insbesondere konnten die Ausfuhren in den Branchen Medizintechnik (2021 im Wert von rund 252 Millionen Euro), in der Photonik (2021: rund 224 Millionen Euro) sowie in der Analysen-, Bio- und Labortechnik (2021: rund 83 Millionen Euro) im Vergleich zu den Vorjahren kontinuierlich gesteigert werden. Vor allem die hohe Nachfrage nach Hightech-Gütern im Bereich der Medizintechnik in Kanada eröffnet viele Chancen für deutsche Unternehmen, welche in diesem Segment oft weltführend sind.

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