Bundesregierung muss von China fairen Wettbewerb fordern

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Deutsch-Chinesische Regierungskonsultationen am 20. Juni sind Gelegenheit für klare Standpunkte / SPECTARIS fordert Gleichbehandlung ausländischer Unternehmen mit chinesischen Unternehmen in China / Harmonisierung der Zulassungsanforderungen für Medizinprodukte wichtig/ Wartezeit für Geschäftsvisa problematisch

Der Deutsche Industrieverband SPECTARIS begrüßt die bevorstehenden siebten Deutsch-Chinesischen Regierungskonsultationen, die am 20. Juni in Berlin stattfinden werden. China stellt für die Branchen Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik weiterhin einen bedeutenden Absatz- und Sourcingmarkt dar. Allerdings sehen sich deutsche Unternehmen bereits seit längerem mit zunehmenden Herausforderungen am chinesischen Markt konfrontiert. Die Konsultationen bieten eine wertvolle Gelegenheit, diese Herausforderungen im Dialog anzusprechen.

Insbesondere die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen gestaltet sich für deutsche Unternehmen der SPECTARIS-Branchen zunehmend problematisch. Die chinesische Regierung hat im Mai 2021 mit der „Notice 551“ einen Produktkatalog veröffentlicht, der 137 Medizintechnikprodukte nennt, bei denen zukünftig bis zu 100% lokaler Anteil erforderlich ist. Diese Lokalisierungsvorgaben schließen damit europäische Unternehmen bei der Beschaffung zahlreicher Produkte von vornherein aus. Zusätzlich ist der Produktkatalog als vertraulich eingestuft. Die Unternehmen können diesen nicht offiziell einsehen, um etwa ihre Lieferketten an die Anforderungen anzupassen.

„Die chinesische Wirtschaft profitiert vom offenen Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen in der EU, gleichzeitig werden ausländische Unternehmen von Ausschreibungen in China ausgeschlossen“, betont SPECTARIS-Geschäftsführer Jörg Mayer. „Wir fordern die Bundesregierung auf, zur Ungleichbehandlung ausländischer Unternehmen in China klar Stellung zu beziehen. Unsere Minimalforderung ist, dass Local-Content-Bestimmungen transparent und öffentlich kommuniziert werden“.

Insbesondere im Bereich der Medizintechnik wird die Ungleichbehandlung von importierten Waren im Vergleich zu inländischen Waren deutlich. Die Registrierung importierter Medizinprodukte der Klasse II und III bei der chinesischen Zulassungsbehörde National Medical Products Administration (NMPA) ist mehr als doppelt so teuer wie die Registrierung inländischer Produkte und mit langen Wartezeiten belegt. In einigen Fällen werden andere Normen angewendet als für eine europäische CE-Kennzeichnung. Selbst wenn diese identisch sind, müssen Unternehmen die in der EU bereits zugelassenen Produkte in der Regel erneut in China prüfen lassen. Dies führt zu erheblichen Kosten und bürokratischem Aufwand, denn bisher werden europäische Studien und durch international akkreditierte Labore durchgeführte Tests nicht anerkannt. Eine Harmonisierung der Zulassungsanforderungen für Medizinprodukte sowie die Anerkennung von Studien und Tests nach internationalen Standards in China wäre daher wünschenswert.

Eine weitere Herausforderung im Handel mit China stellt aktuell die Vergabe von Geschäftsvisa für chinesische Geschäftsreisende nach Deutschland dar. Die Wartezeiten mit Stand Anfang Juni 2023 von je nach Standort bis zu 2 Monaten stellen eine erhebliche Belastung dar und behindern den Geschäftsbetrieb. SPECTARIS fordert daher eine dringende Aufstockung der Personalkapazitäten beim externen Dienstleister VFS.Global bzw. in den zuständigen Konsularabteilungen der deutschen Auslandsvertretungen, um den zeitnahen, reibungslosen Ablauf der Antragstellung und Visumvergabe wieder zu ermöglichen.

SPECTARIS hofft auf konstruktive Gespräche bei den Deutsch-Chinesischen Regierungskonsultationen und erwartet, dass die Anliegen der deutschen Unternehmen angemessen berücksichtigt werden, um den bilateralen, fairen Handel zwischen Deutschland und China weiter zu stärken.

Stimmen unserer Mitglieder

Wir wollen heute und in Zukunft Partner des Vertrauens für unsere Kunden im Labor sein.

Die fundierten Informationen von SPECTARIS zu Branchen- und Technologietrends sowie im regulatorischen Umfeld sind für uns dabei ebenso wichtig wie die Interessenvertretung in Berlin und Brüssel. Das engagierte SPECTARIS-Team ist für uns immer ein guter Ansprechpartner.


Dr. Christoph Schöler, Geschäftsführender Gesellschafter, BRAND GMBH + CO KG, VACUUBRAND GMBH + CO KG


Sprachrohr für die Branche

In einer heterogenen und spezialisierten Branche wie der Analysentechnik, die sehr technisch orientiert ist und in der viele regulatorische Anforderungen zu erfüllen sind, treffen kleine Spezialisten auf große Technologiekonzerne. SPECTARIS gelingt es, die Interessen aller Mitglieder zu vereinen und fungiert als gemeinsames Ohr und Sprachrohr der Branche.


Albrecht Sieper, Geschäftsführer Elementar Analysensysteme GmbH


SPECTARIS ist die ideale Plattform.

SPECTARIS bietet uns die ideale Plattform zum konstruktiven Dialog mit den Mitgliedsunternehmen und ist zuverlässiges Sprachrohr für die Laborindustrie in Politik und Wissenschaft.


Dr. Gunther Wobser, Geschäftsführender Gesellschafter der LAUDA DR. R. WOBSER GMBH & CO. KG


SPECTARIS beflügelt die Zusammenarbeit in unserer Branche.

Die sehr informativen Gespräche bei SPECTARIS in Berlin und auch hier im Hause haben mich vom Engagement und der guten Arbeit von SPECTARIS überzeugt. Insbesondere die Möglichkeit der Kombination von Themen aus der Analysen- Bio-, und Labortechnik mit dem Bereich Medizintechnik ist für Sigma sehr interessant.“ schrieb ich zum Beitritt im Jahr 2011. Das hat sich bestätigt und heute wirken wir aktiv in mehreren Arbeitskreisen mit.


Dr. Michael Sander, Geschäftsführer Sigma Laborzentrifugen GmbH


Der Verband bietet perfekt auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene Angebote.

Unser Branchenverband SPECTARIS ist ein starkes Sprachrohr für die Interessen mittelständischer, inhabergeführter Unternehmen wie wir. Genauso wichtig ist es uns, dass der Verband eine Plattform für einen offenen Dialog unter den Mitgliedsfirmen ermöglicht und perfekt auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene Angebote wie Branchenreports oder thematisch auf den Punkt gebrachte Veranstaltungen anbietet.


Geschäftsführende Gesellschafter Jüke Systemtechnik GmbH, Martin Hovestadt (links) und Heinrich Jürgens (rechts)


Über die Jahre unserer Mitgliedschaft fühlen wir uns sehr gut informiert über aktuelle Anforderungen im internationalen Handel und Entwicklungen auf dem Labormarkt.

Als mittelständischer Hersteller von Geräten für die Flüssigkeitschromatografie stützen wir uns zusätzlich zu eigenen Recherchen gern auf die Informationen und Analysen des Industrieverbands Spectaris. Über die Jahre unserer Mitgliedschaft fühlen wir uns sehr gut informiert über aktuelle Anforderungen im internationalen Handel und Entwicklungen auf dem Labormarkt. Wir nutzen auch die Schulungsangebote und schätzen den Erfahrungsaustausch mit anderen Verbandsmitgliedern.


Alexandra Knauer, Geschäftsführerin und Eigentümerin KNAUER Wissenschaftliche Geräte GmbH, Berlin


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