Außenwirtschaftstag Gesundheitswirtschaft 2025: Starke Gesundheitswirtschaft braucht offene Märkte ohne Zollschranken

Pressemitteilung  //  Verband  // 

Rund 300 Vertreterinnen und Vertreter der Medizintechnik-, Pharma- und Labortechnikbranche sowie der Politik im Auswärtigen Amt zusammengetroffen / Geopolitische Herausforderungen, Exporthemmnisse und globale Gesundheitsverantwortung als zentrale Themen

Mehr als 300 Vertreterinnen und Vertreter aus Medizintechnik, Pharma und Labortechnik sowie aus Politik und Diplomatie kamen heute im Auswärtigen Amt zum Außenwirtschaftstag Gesundheitswirtschaft 2025 zusammen. In Zeiten wachsender geopolitischer Spannungen und zunehmender protektionistischer Tendenzen diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie die industrielle Gesundheitswirtschaft ihre Rolle als Rückgrat der globalen Gesundheitsversorgung behaupten und ausbauen kann. Eingeladen hatten das Auswärtige Amt, SPECTARIS und die GHA – German Health Alliance, gemeinsam mit Pharma Deutschland, vfa, ZVEI und der Germany Trade & Invest mit der Exportinitiative Gesundheit.

Die verheerenden Auswirkungen der neuen US-Strafzölle auf die industrielle Gesundheitswirtschaft wurden intensiv diskutiert. Die Verbände fordern eine diplomatische Lösung zum Schutz der internationalen Lieferketten und des technologischen Fortschritts. Ein zentrales Signal des Tages fasst der SPECTARIS Geschäftsführer Jörg Mayer zusammen: „Eine international wettbewerbsfähige Gesundheitswirtschaft braucht aktive politische Flankierung, die insbesondere dem exportstarken Mittelstand hilft. Ziel muss es sein, schnell mehr Freihandelsabkommen abzuschließen, damit Marktzugänge zu sichern, protektionistische Lokalisierungsvorgaben abzubauen und regulatorische Hürden zu reduzieren. Die Harmonisierung technischer Standards, der Schutz geistigen Eigentums und faire öffentliche Beschaffungssysteme spielen dabei eine Schlüsselrolle.“ Auch die Effizienz von Exportkontrollverfahren wurde intensiv diskutiert. Die Branche fordert spürbare Verbesserungen bei den BAFA-Bearbeitungszeiten, um Planungssicherheit zu gewährleisten.

Die Teilnehmenden aus der Industrie bekräftigten ihre Bereitschaft, Verantwortung für die globale Gesundheitswirtschaft zu übernehmen: „Die deutsche industrielle Gesundheitswirtschaft kann aktiv dazu beitragen, globale Versorgungslücken zu schließen und Gesundheitssysteme nachhaltig zu stärken. Dafür benötigt sie jedoch wirksame Rahmenbedingungen und eine gezielte Unterstützung der Bundesregierung. Die Umsetzung von multisektoralen Gesundheitspartnerschaften ist besonders vielversprechend. Diese bündeln die Stärken von Politik, Industrie, NGOs, Wissenschaft und Forschung, leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Entwicklungs- und Schwellenländern wie auch zur Diversifizierung von Märkten“, betont Roland Göhde, Vorsitzender der German Health Alliance.

Für die Politik wurde das Thema Diversifizierung durch strategische Partnerschaften als wichtiger Baustein einer zukunftsorientierten Außenwirtschaftspolitik identifiziert. Formate wie der Round Table Gesundheitswirtschaft des BMWK wurden als positives Beispiel für den notwendigen strukturierten Austausch zwischen Politik und Industrie hervorgehoben.

Der Außenwirtschaftstag zeigte deutlich: Die Gesundheitswirtschaft ist bereit, Verantwortung zu übernehmen und ihren Beitrag zur globalen Gesundheitsversorgung zu leisten– sie braucht dafür aber eine abgestimmte, verlässliche Außenwirtschaftspolitik, die aktiv gestaltet wird.

Der Außenwirtschaftstag Gesundheitswirtschaft 2025 fand zum zehnten Mal im Auswärtigen Amt statt.

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